Dienstag, 19. Juli 2016

ITU Hamburg Nachlese Challenge Poznan Vorlese

Letzten Samstag habe ich einen kleinen Probewettkampf für meinen ersten A Triathlon diese Saison absolviert.


Und zwar den ITU Triathlon Hamburg. Und wie jedes Jahr habe ich mich erstmal nicht angemeldet, weil Preis vs. Leistung einfach nicht mehr stimmt in diesem Wettkampf und wie jedes Jahr habe ich dann doch einen Startplatz von einem kranken Athleten übernommen. Wenn der Veranstalter irgendwann auf die Idee kommt die Übernahme von Startplätzen zu verbieten, dann wird es interessant.


Der Triathlon Hamburg ist eine gut organisierte Massenabfertigung. Nicht mehr und nicht weniger. Herz, familäres etc. sucht man hier vergeblich. Und das obwohl es echt engagierte, seit Jahren dabei seiende Helfer gibt, die auch immer ein fröhliches Wort auf den Lippen haben.


Geschwommen wurde in der Außenalster, die ob des eher durchwachsenen Wetters mal keine Badewanne war. Trotzdem braucht man für 500 Meter prinzipiell keinen Neo. Ich wollte ja aber testen, ob das alles klappt und am Abend vorher stellte ich auch die jährliche 400 Euro Frage "Passt der Neo noch?". Tat er und so stand ich da nun am Start.


Und sofort wurde es hektisch, denn alle hatten schön geträumt und so waren nahezu alle noch am Land, als es hieß "noch 2 Minuten". Ich ordnete mich hinten ein, war noch nicht ganz bei der Sache, da ging es schon los.


Die gesamten 500 Meter fühlten sich locker flockig an. Mal ab von einigen Orientierungszügen krauelte ich durch und hatte immer das Gefühl Reserven zu haben. Im Tunnel und am Ende musste ich ob des Verkehrs ein bisschen abbremsen, denn nix finde ich schlimmer als bei einem solchen Wettkampf Leute zu überschwimmen.


Die Zeit, die am Ende raus kam, fand ich trotzdem ein bisschen langsam. 15:00? Das hab ich schon mal schneller gemacht. Schieben wir es auf den verpatzten Start und auf die eher lockere Haltung von mir beim Schwimmen. Und ganz ehrlich: Wenn ich so locker die 1,9 in 57 Minuten schwimme, dann ist das zwar weit von meiner Bestzeit entfernt, aber ich wäre zufrieden.


1850ster von 2367 ins Ziel gekommenen war ich nach dem Schwimmen.


Was ich nicht kann, ist schnell wechseln. 7:51 ist auch für diese Wechselzone zu lang. Und ich hatte nicht mal meine Radhandschuhe im Stehen angelegt. Jo, das wird nicht mehr meine Stärke. Ist aber bei den von mir eher geliebten langen Distanzen auch nicht ganz so schlimm. Ich war hier aber eben gerade einmal 2047ster. Das sagt eigentlich alles.


21,3 KM Rad waren es letztendlich und die geht man dann doch an wie die Feuerwehr. Ich also Vollgas und schnell war ich mit Überholen und überholt werden beschäftigt. Zu unterschiedliche Athleten mit zu unterschiedlichen Rädern sind hier am Start. Vom Hollandrad bis zur brutalen Zeitmaschine ist alles vertreten. In meinem Zeitabschnitt lief aber alles fair mit Rücksicht und ohne irgendwelches von hinten Leute anpöbeln ab. Das fand ich sehr angenehm.


Ich sprang nach 43:44 vom Rad, was für mich eine sehr gute Zeit ist. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ich den ersten KM verschlief, weil ich noch versuchte meine Handschuhe richtig anzuziehen. Danach war Kette rechts und hau rein angesagt. 1589ster im Radfahren spricht eine deutliche Sprache.


Wechsel Nr. 2? Na immerhin hatte ich diesmal die Schnürsenkel der Schuhe vor dem Start aufgemacht. Sonst wieder eher schwach mit 4:36.


Beim laufen hatte ich nun ein Problem. Ich musste eigentlich schon vom Start weg auf Klo. Und weder in der Alster (flöt) noch in der Wechselzone (Schlangen vor dem Klo) gab es die Möglichkeit sich zu erleichtern. Insofern musste ein kleiner Pinkelstop her und der hat mir natürlich Zeit gekostet. Ging aber nicht anders. Beim Schwimmen und Radfahren kann man dieses Gefühl vielleicht unterdrücken. Beim Laufen kann ich es zumindest nicht.


Ansonsten ging das flüssig, schnell und angenehm voran. 30:27 für 5 KM sind für mich eine super Zeit, insbesondere wenn man den Stop bedenkt.


So flog ich ins Ziel und wurde mit 1:41:37 insgesamt 1864ster von 2367 Männern im Ziel. Kann ich gut mit Leben.


Das familieninterne Duell verlor ich zwar um 8 Sekunden, aber a. ist das kein wirklicher Wettkampf und b. will ich ja länger dieses Wochenende, da fehlt natürlich die Endbeschleunigung.

Und damit wären wir bei Poznan.

Mal sehen, was das wird. Ich bin noch nie in Polen gestartet, ich war noch nie in Poznan. Die Stadt soll hübsch sein. Den Wettkampf mach ich, weil ich eigentlich mit jemandem zusammen starten wollte. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Irgendwo starten, weil man jemanden damit unterstützen will, mach ich nicht mehr. Man lernt. Mehr Egoismus führt zu weniger Ärgern.


Deswegen hat es auch lange gedauert bis ich eine Meinung zu dem Wettkampf hatte. Ich starte einen Monat später noch in Zell am See, was für mich als bekannte Bergziege wieder ein spannendes Ding wird. Ziel ist es beide Wettkämpfe gut ins Ziel zu bringen. An meine Zeit aus Almere werde ich voraussichtlich zweimal nicht ran kommen. Letztes Jahr bin ich eine 2:29 im abschließenden Halbmarathon gelaufen. Das schaffe ich nicht.

Natürlich setzt man sich Zeitziele und die sind dieses Jahr in 55 Minuten zu schwimmen, in 3:20 vom Rad zu springen (das ist angesichts von offiziell 92 KM sehr ambitioniert) und in 2:35 zu laufen. Mit langsame Wechseln wäre das dann eine 7:10 ungefähr. Das wäre okay.

Kleiner Haken, der Wetterbericht sagt "WARM" und das ist nicht wirklich mein Wetter. Mal gucken was geht. Ich werde berichten.

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